Warum die Nadelwahl so wichtig ist
Beim maschinellen Sticken (ebenso wie beim Nähen) durchsticht die Nadel das Gewebe und transportiert den Oberfaden nach unten, wo dieser sich mit dem Unterfaden verbindet. Eine ungeeignete Nadel kann zu Fadenrissen, Fehlstichen, unsauberem Stickbild oder Beschädigungen am Stoff führen. Sticknadeln sind oft etwas „sanfter“ (leichter gerundete Spitze) und haben ein größeres Öhr, damit Stickgarne problemlos laufen.
Aufbau und Typen von Stickmaschinennadeln
Nadelaufbau
- Schaft (Butt/Shank): Oben, wo die Nadel in der Maschine gehalten wird (meist abgeflacht bei Haushaltsnadeln, zylindrisch bei Industrienadeln).
- Schaftübergang (Shoulder/Taper): Übergang zum eigentlichen Nadelschaft.
- Rille (Groove): Vertiefung, in der der Faden entlangläuft.
- Öhr (Eye): Loch für den Faden.
- Spitze & Spitzeinsatz (Point/Tip): Eindringen in den Stoff, kann je nach Nadeltyp mehr oder weniger scharf bzw. rund sein.
Nadelspitzen
- Slightly rounded: Eher sanft, drängt sich zwischen die Faser statt sie zu durchtrennen.
- Sharp/Microtex: Sehr spitz, schneidet das Gewebe – häufig für dichte Stoffe, Leder (Spezial-Ledernadel) oder Jeans.
- Ballpoint (rund) in verschiedenen Ausprägungen: Für dehnbare Stoffe (Jersey, Strick).
Praktische Tipps
- Fadendicke beachten
Achte darauf, dass Garn und Nadelrille harmonieren. Ist das Garn zu dick für die Rille, drohen Fadenrisse und Fehlstiche. - Nadel regelmäßig wechseln
Eine abgenutzte oder leicht verbogene Nadel kann sichtbare Stickfehler und Fadenprobleme verursachen. - Höhere Drehzahl = spezielle Sticknadel
Bei schnell laufenden Stickmaschinen lohnt sich eine spezielle Sticknadel. - Kleber und Vliese
Wenn du klebende oder schwere Vliese benutzt, kann sich mehr Reibung aufbauen. Spezialnadeln halten ggf. länger.
Testen, testen, testen
Bei neuen Garnen oder ungewohntem Material: Ein Probestick erspart Frust.
Fazit
Die Wahl der richtigen Sticknadel ist mindestens so wichtig wie gutes Garn oder korrektes Einspannen des Stoffes. Die Grundregel: Nadeltyp passend zum Material (z. B. Jeans, Leder, Stretch) und Nadelstärke passend zum Garn. So erzielst du saubere Ergebnisse und reduzierst Fehlstiche, Fadenrisse und unschöne Löcher im Stoff.
Bleib am Ball, experimentiere mit verschiedenen Nadeltypen und -größen und genieße kreative Freiheit bei all deinen Stickprojekten!
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